Die erste Grundregel, der man sich im Klingonischen bewusst sein muss, ist dass der Satzbau immer, ausnahmslos, wie folgt ist:
Objekt – Verb – Subjekt
Für Laien ausgedrückt heißt dies: erst kommt das Opfer, dann die Handlung, dann der Täter. Diese Reihenfolge ist im Vergleich zu den meisten europäischen Sprachen genau umgekehrt. Anstatt zu sagen "Ich sehe den Baum" ist es hier "Baum sehe ich".
Bei der Anwendung der Verben (sogenannten Tu-Wörter) gibt es einige Besonderheiten, die das Ganze teilweise vereinfachen, aber auch kompliziert machen. Die gute Nachricht: es gibt keine Zeitformen und Verben werden nicht gebeugt. Die schlechte Nachricht: statt Pronomen (ich, du, wir) gibt es viele Vorsilben und es gibt sehr viele Nachsilben, welche beschreiben wer was mit wem macht. Eine Besonderheit ist hier, dass auch Adjektive als Verben definiert werden. Daher ist die Definition des Verbes tIn nicht "groß", sondern "groß sein".
Bei den Nomen (zu Deutsch auch oft Substantiv oder Hauptwort genannt) verhält es sich wie mit den Verben. Sie werden nicht verändert, sondern es werden Teile angehängt. Die gute Nachricht: Nomen werden nicht gebeugt. Die schlechte Nachricht: es gibt sehr viele Nachsilben, welche die Art des Wortes beschreiben.
Sehr viele Ideen werden im Klingonischen mit sogenannten Nachsilben (Fachbegriff: Suffixe) ausgedrückt. Dazu werden aus einem Satz von etwa 100 Elementen die Wörter wie in einem Baukastensystem zusammengesetzt. Das klingt vielleicht etwas ungewöhnlich, erweist sich aber schnell als sehr nützlich.
Das erscheint auf den ersten Blick etwas verwirrend, wenn man dieses Phänomen nicht kennt. Unsere türkischen Mitbürger hingegen haben damit jedoch kein Problem, denn auch dort kann man Wörter so zusammensetzen. In diesem Fall kann man das Türkische gut mit dem Klingonischen vergleichen:
Deutsch | Türkisch | Klingonisch |
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Die Nachsilben (Fachbegriff: Suffixe) können an ein Verb, ein Nomen und manchmal auch an ein <abbr title="Umstandswort, zeigt an, wie etwas im Satz passiert: abends, plötzlich, jetzt">Adverb</abbr> gehängt werden. Bei der Übersetzung erscheinen diese meist als einzelne Wörter und erklären, wie etwas passiert, oder bei einem Nomen, was es für eine Sache ist. Es gibt 10 Suffixklassen für Verben und 5 Suffixklassen für Nomen. Diese Einordnung beinhaltet, dass man keins aus der selben Klasse gleichzeitig verwenden darf. In den meisten Fällen ist dies auch logisch, da sich die Bedeutungen gegenseitig ausklammern würden.
DujHommeyDaq – In den Shuttles
Duj = Schiff, -Hom = Verkleinerung (zu "Shuttle"), -mey = Mehrzahl, -Daq = Lokativ: "in"
Seit 2002 führend in der Verbreitung und Förderung der klingonischen Sprache.