Schauspieler Kenneth Mitchell gestorben

Heute erfuhren wir über den Tod des kanadischen Schauspielers Kenneth Mitchell.
Kenneth Mitchel als Klingone und als Schauspieler ohne Maske

Die Nachricht kam nicht unerwartet, aber dennoch überraschend: Der Schauspieler Kenneth Mitchell unterlag seiner jahrelangen Erkrankung ALS und verstarb am 24. Februar 2024.

Leben

In der Welt von Star Trek war er vielleicht gar nicht so bekannt, denn seine einzigen Auftritte beschränkten sich auf Star Trek: Discovery. Dort spielte er insgesamt drei verschiedene Klingonen-Rollen: Zuerst General Kol, danach dessen Vater Kol Sha, und zuletzt den Tenavik, Sohn von L'Rell und Voq, und den Beschützer der Zeitkristalle.

Mitchell, der am 25. November 1974 in Toronto, Kanada, geboren war, erschien in einigen Filmen und Fernsehserien und spielte dort z.B. den Vater der Superhelden Carol and Steve Danvers in Captain Marvel. Er spielte auch in Serien wie Jericho, Ghost Whisperer und Switched at Birth. Und zuletzt natürlich auch in Star Trek: Discovery.

Star Trek

In Star Trek: Discovery trat er zuerst auf als der Klingone Kol (qol). In der ersten Staffel hatte er eine tragende Rolle und sprach dabei ab der zweiten Folge insgesamt über einhundert Zeilen auf Klingonisch, die er meisterhaft ablieferte und damit ein schönes Beispiel für klingonische Aussprache bietet.

Wenn Mitchell auf Conventions gebeten wurde, Klingonisch zu sprechen, zitierte er gerne diesen einen Satz:

val mu'mey. 'a noH yay chavbe' mu'mey.

„Weise Worte. Aber Worte können keinen Krieg gewinnen.“

Neue Sicht auf die Klingonen

Mitchell hatte die Hoffnung, durch seine Rolle als Kol eine neue Sicht auf die Klingonen zu erzeugen. In einem Interview bei startrek.com von 2017 erzählte er, dass es immer von der Perspektive abhängt, wer die Bösen sind. So wollte er den Klingonen Kol so spielen, dass die Zuschauer sich selber enscheiden können, auf wessen Seite sie stehen.

Kol Version 2.0

In der zweiten Staffel kehrte Mitchell zurück, jedoch hier als sein eigener Vater, mit dem Namen Kol-Sha. Hierbei ist die Namensgebung unter Klingonisten diskutabel, denn das Wort Sa' bedeutet auf Klingonisch „General“, wodurch qol Sa' sich liest als „General Kol“, genauso wie die Anrede des jüngeren Kol der ersten Staffel. Als Kol-Sha sprach Mitchell jedoch kein einziges Wort Klingonisch, so wie alle anderen Klingonen, denn man hatte sich entschieden, ab der zweiten Staffel weniger Klingonisch zu verwenden. In der vierten Staffel erschien Mitchell in der menschlichen Rolle des Aurellio. Seine Krankheit war der Grund dafür, dass auch die Rolle in einem Rollstuhl saß, da Mitchell zu jener Zeit schon nicht mehr lange stehen konnte.

Krankheit

Kurz nach dem Beginn von Star Trek: Discovery erfuhr Mitchell im Jahre 2018, dass er an ALS erkrankt war. In einem Interview mit startrek.com erzählte er, dass die erste Person, welche er davon erzählte, seine Schaupiel­kollegin Mary Chiefo (L'Rell) war, die ihm dann half, es den anderen beizubringen.

Was ist ALS?

Die amyotrophe Lateralsklerose, abgekürzt ALS, ist eine schwere unheilbare Krankheit des motorischen Nervensystems. Durch den langsamen Zerfall der Neuronen werden die Muskeln immer schwächer, wodurch der Körper immer schwächer wird uns sich irgendwann kaum noch bewegen kann. Das führt zu fortschreitenden Einschränkungen bei den Aktivitäten des täglichen Lebens.
(Quelle:  Wikipedia)

Kenneth Mitchel mit seiner Familie und dem Todesdatum

Dieses Foto erschien am 25.02.2024 auf dem X-Account von Kenneth Mitchell. Hier geht es zur Original-Nachricht auf X (ehem. Twitter).

Mitchell hinterlässt in seiner Familie seine Ehefrau Susan und ihre Kinder Lilah und Kallum. Es war Kenneth Mitchells Wunsch, dass jegliche Geschenke an ihn statt­dessen in die Forschung von ALS gehen sollten.

Das Deutsche Klingonisch-Institut bekundet der ganzen Familie sein Beileid, und erinnert sich ehrenhaft an diesen großartigen Klingonen, und sendet ein lautes

batlh Daqawlu'taH

Man wird sich ehrenvoll an dich erinnern!

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ÜBER DEN AUTOR

Lieven L. Litaer ist Klingonischexperte, Autor, Gründer des Deutschen Klingonisch-Instituts und weltweit bekannt als der Klingonischlehrer überhaupt. Mehr Informationen darüber gibt es auf seiner Seite www.lieven-litaer.de

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