Soll das qepHom größer werden?

Warum das qepHom nicht wächst

Der Klingonischkurs in Saarbrücken stößt an seine Grenzen und nimmt nicht mehr Teilnehmer auf. Aber ist das überhaupt ein Problem?

Das kleine Treffen ist groß geworden

Vor über zwanzig Jahren starteten wir ein wahrhaft „kleines Treffen“, auf Klingonisch qepHom, an dem wir uns mit ein paar Freunden trafen um Klingonisch zu üben. Jahr für Jahr kamen immer mehr hinzu, und irgendwann beschlossen wir, eine Obergrenze festzulegen. Manche scheinen darin einen Problem zu sehen und suchen nach Lösungen. Hier erklären wir kurz, warum wir keine Lösung dafür benötigen.

Grund für die Obergrenze

Jede Lehrkraft wird diese Frage leicht beantworten können. In Schulen liegt die übliche Höchstgrenze von Schulklassen bei etwa 30 Schülern. An unserem qepHom sind es knapp über 60. Mehr muss man dazu eigentlich nicht mehr sagen. Aber nicht nur die Betreuung einer so großen Gruppe ist eine Herausforderung, auch die Vorplanung und Organisation wächst dadurch. Je mehr Teilnehmende, umso mehr Conpacks werden gepackt. Jeder einzelne Schritt der Organisation wird vervielfältigt. Zudem kommt ein weiterer Aspekt, der uns sogar noch wichtiger ist: Der persönliche Kontakt. In den ersten Jahren saßen zum Abendessen alle gemeinsam an einem Tisch. Inzwischen sind es fünf Tische. Je größer die Menge der Teilnehmenden, umso weniger kann der enge Kontakt funktionieren. Das so stark geschätzte Gefühl der Familie löst sich irgendwann auf.
Fast 60 Anmeldungen in Papierform: Der Verwaltungsaufwand wird deutlich.

Zwei qepHommey im Jahr?

Bei der gestiegenen Zahl der Interessierten ist die naheliegende Lösung, diesen großen Andrang auf zwei getrennte Treffen im Jahr zu verlegen. Das wäre doch lustig, oder? Dann haben wir das Frühjahrs-qepHom und das Herbst-qepHom. Warum nicht? Ganz ehrlich, glaubt ihr echt, wir hätten darüber nicht nachgedacht? Hier gibt es mehrere starke Gegenargumente.
  1. Es ist uns einfach zu viel Aufwand. Oben ist schon erläutert, was wir alles machen, und das wollen und können wir auch nicht stemmen.
  2. Wir wissen, dass das qepHom in Saarbrücken für viele das Highlight des Jahres ist, die letzte große Veranstaltung im Jahr.
  3. Ein zweites Treffen wäre kein Zusatz, sondern reißt das qepHom auseinander. Viele würden sich dann überlegen, auf welches von beiden sie gehen, wodurch der Zusammenhalt auseinanderfällt.
  4. Und zuletzt: Was wäre, wenn es sich tatsächlich nicht trennt, sondern die Interessierten plötzlich beide Treffen besuchen wollen? Wir wären keinen Schritt weiter, hätten aber dennoch doppelt Arbeit.

Wer macht hier was?

Vielen Teilnehmenden scheint immer noch nicht bewusst zu sein, dass die Orga des qepHom wirklich nur aus zwei Personen besteht: Wir, das sind der Klingonischlehrer Lieven und seine Frau Insa. Und wir beide machen wirklich alles, was für das qepHom benötigt wird.

Daran verdienen wir finanziell nichts, das machen wir als Hobby, und wir machen es gerne. Aber es muss sich auch in Grenzen halten. 1.200 Holzfiguren für ein Brettspiel sortieren, oder 6.760 Steine für Scrabble auszuschneiden geht nicht so nebenbei. Am Jubiläum hatten wir ingesamt 53 T-Shirt-Bestellungen, die alle sortiert und in die Conpacks gesteckt werden. 60 Teilnehmende bedeutet natürlich auch ebensoviele Namenschilder, die gedruckt, geschnitten und bestückt werden müssen.

Mit anfänglich 20-30 Klingonisten war das ein Klacks, heute mit 60 ist es grenzwertig, aber 100 oder noch mehr ist einfach nicht machbar.

diverse klingonische Wörter auf ausgeschnittenen Papierzetteln

Brauchen wir unterstützung? Nein.

Natürlich kommen sofort die Vorschläge, man könne uns gerne dabei helfen. Aber jetzt mal Hand aufs Herz: Wer soll das machen? Die meisten leben irgendwo auf der anderen Seite des Landes, und zudem sind viele der Vorarbeiten in letzter Minute, dann wäre jede Hilfe eher störend als nützlich. Eine weitere Option wäre natürlich bezahltes Personal, aber das würde durch die Teilnehmenden bezahlt, wodurch das qepHom unnötig teurer wird. Letztendlich wollen wir aber auch gar keine Hilfe, denn wir machen es auch gerne, was wir machen, und es gibt auch nicht dermaßen viel, wo man uns unterstützen könnte.

Das Reichtums-Mysterium

In den ersten Jahren wurde ein Beitrag in Höhe von zwei Euro verlangt, und dies nur um die Gebühren für die Mitgliedschaft der Jugendherberge und ein paar Fotokopien zu zahlen. In den folgenden Jahren wurde der Beitrag bis 2019 auf sagenhafte 25,- Euro erhöht.

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: 25,- Euro für

  • Kontoführung
  • Saalmiete
  • Übungsheft
  • diverse Gadgets
  • 3 Tage Lesungen mit Klingonischkurs
  • und vieles mehr

Nur so am Rande möchten wir mal daran erinnern, wie viel der Eintritt auf eine größere Con kostet, oder ein mehrtägiges Fortbildungsseminar.

Okay, es gibt immer wieder einiges an Spenden, was jedoch immer zu 100% in das qepHom investiert wurde. Am Jubiläum 2022 war der Betrag bedeutend höher, aber auch da habt ihr was dafür bekommen. Was das war, kann jeder auf dem Bericht über das große Jubiläum 2022 nachlesen.

Was wir hiermit sagen und betonen möchten: Wir verdienen am qepHom rein gar nichts und legen meistens sogar noch etwas drauf. (Was ihr übrigens auch nicht wisst: Wir müssen von denen Einnahmen Umsatzsteuer abführen, und zahlen auf den Gewinn auch noch Einkommenssteuer.)

Schlussfolgerung

Zusammenfassend müssen wir es ganz hart formulieren: Das qepHom ist unser Treffen, unsere Privatveranstaltung, und die machen wir zu unserem Vergnügen, natürlich auch mit dem Ziel dass ihr daran Spaß habt. Wir benötigen aber keine Belehrungen oder „gut gemeinte Ratschläge“, wie man es besser machen könnte. Denn wir sind zufrieden damit, wie es ist.

Natürlich ist es jedem Klingonisten freigestellt, sich an anderen Orten und Zeiten mit anderen Klingonisten zu treffen, um Klingonisch zu lernen, ja, wir befürworten das sogar. Klingonisch soll weiter wachsen und verbreitet werden. Es soll aber auch Spaß machen. Dafür ist das qepHom gemacht.

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zu diesem Thema gibt es
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ÜBER DEN AUTOR

Lieven L. Litaer ist Klingonischexperte, Autor, Gründer des Deutschen Klingonisch-Instituts und weltweit bekannt als der Klingonischlehrer überhaupt. Mehr Informationen darüber gibt es auf seiner Seite www.lieven-litaer.de

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